Das Sagen Omnivor*innen

Die Einstellungen von Allesesser*innen

Was treibt omnivor lebende Menschen an?

 

Grundsätzliche Einstellungen:

  • Bewusstsein für den ökologischen Fußabdruck: Viele Fleischesser*innen wissen, dass Fleisch einen größeren ökologischen Fußabdruck hat als pflanzliche Alternativen. Eine Umfrage in Deutschland zeigte, dass 501 Teilnehmende den ökologischen Fußabdruck von Fleischburgern deutlich höher einschätzten als den von vegetarischen oder Insektenburgern.
  • Negative Wahrnehmung pflanzlicher Lebensmittel: Trotz des Bewusstseins gibt es eine weit verbreitete Skepsis gegenüber pflanzlichen Alternativen, was Proteingehalt, Sättigung, Geschmack und Umwelt- sowie Gesundheitsaspekte betrifft.
  • Ambivalentes Verhältnis zu Fleischkonsum: Das sogenannte Fleisch-Paradoxon beschreibt die kognitive Dissonanz, die viele Menschen empfinden: Sie genießen Fleisch, lehnen aber das Töten von Tieren ab. Um diese Dissonanz zu bewältigen, distanzieren sie sich emotional vom Tier oder rechtfertigen den Konsum durch Leugnung von Schmerz und Intelligenz der Tiere.

 

Hürden für pflanzliche Alternativen:

  • Pragmatische Hürden: Viele Omnivor*innen wissen nicht, was sie statt Fleisch essen können oder wie sie pflanzliche Gerichte zubereiten sollen. Hinzu kommen Bedenken, dass vegetarische Diäten weniger schmackhaft, teurer, weniger bequem und weniger gesund sind.
  • Soziale Hürden: Fleischkonsum ist tief in der gesellschaftlichen Norm verankert. In konservativen oder ländlichen Gemeinschaften empfinden Menschen, die weniger Fleisch essen, oft ein größeres Stigma und haben Angst vor Verurteilung. Das Einnehmen einer Minderheitenposition durch den Verzicht auf Fleisch kann abschreckend wirken.

Gründe für den Fleischkonsum:

  • Viele Fleischesser*innen rechtfertigen ihren Konsum durch Geschmack, religiöse Überzeugungen oder gesundheitliche Gründe.
  • Gewohnheit und Erziehung: Fleischkonsum wird oft als Gewohnheit angesehen, die schwer zu ändern ist. Mangelnde Kochkünste und die Vorstellung, dass Fleisch unverzichtbar ist, verstärken diese Haltung.

Gründe für weniger Fleischkonsum:

  • Gesundheit und neue Geschmackserlebnisse: Der Wunsch, neue Geschmacksrichtungen zu entdecken und die eigene Gesundheit zu fördern, sind Hauptgründe für den reduzierten Fleischkonsum.
  • Nachhaltigkeit und soziale Einflüsse: Mischprodukte, die Fleisch mit pflanzlichen Zutaten kombinieren, finden Anklang, weil sie als nachhaltig und gesund wahrgenommen werden. Junge Erwachsene ohne Kinder lassen sich zudem oft von sozialen Medien und ihrem Umfeld inspirieren, weniger Fleisch zu essen.

Literatur:

Hier finden Sie ein PDF mit Literaturquellen zum Thema Das sagen Omnivor*innen.